Wie funktioniert die Kompressionstherapie?

Maßgefertigte Kompressionskleidung übt einen medizinisch wirksamen Druck auf den Wundbereich aus. Bei Bedarf wird die Kompressionskleidung mit Silikonauflagen oder Silikonpelotten ergänzt oder Schienen zur Stabilisierung angepasst. Dadurch wird folgende Wirkung erzielt:
  • Reduzierung der Narbendicke, weicheres Narbengewebe
  • Verhinderung von überschießendem, wucherndem Narbengewebe
  • Reduzierung von lästigem Juckreiz und unschöner Rötung
  • frühzeitige Wiedererlangung von Beweglichkeit und Funktionalität

  Welche Narben können behandelt werden?

Die Kompressionstherapie wirkt sich positiv auf folgende Narben aus:
  • lineare Narben (Narben nach Operation, Schönheits-OP, Fettabsaugung)
  • großflächige Narben (nach Verbrennung, Verbrühung, Lappenplastik und Spalthauttransplantation)
  • hypotrophe Narben (Narben mit Wulstbildung, auf Verletzungsgebiet beschränkt)
  • Keloide (Narben mit Wulstbildung, Ausdehnung auch auf unbeschädigte Haut)

  Wann sollte die Kompressionstherapie starten?

Sobald die Wunde geschlossen ist, kann die Kompressionstherapie beginnen. Bei Erwachsenen sollte die Behandlung innerhalb eines Jahres, bei Kindern innerhalb von zwei Jahren erfolgen. In dieser Zeit ist das Narbengewebe noch vermehrt durchblutet und gerötet und kann deshalb effektiver beeinflusst werden. Doch auch bei älteren, wulstartigen Narben lassen sich mit der Kompressionstherapie zum Teil noch sichtbare Erfolge erzielen.

  Wie lange dauert die Kompressionstherapie?

Nach zweit- und drittgradigen Verbrennungen sowie sonstigen zur Hypertrophie neigenden Narben sollte die Kompressionskleidung mindestens sechs Monate und bis zu zwei Jahren getragen werden. Die individuelle Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab:
  • Größe, Schweregrad und Lokalisation der Narbe
  • Hauttyp und individuelle Heilungsreaktion
  • Konsequenz des Patienten bei der Narbentherapie